Konsumption 5

Soziales Müsli – Ein guter Start in den Tag für alle Beteiligten

Gesundheit, Umweltschutz und Fairness bei Müsliröstung

Ein Hafermüsli am Morgen hat viele Vorteile und ist somit der perfekte Start in den Tag. Das Getreide ist ein guter Energielieferant, schützt die Schleimhaut des Verdauungstraktes und kann den Blutzucker- und Cholesterinspiegel senken.¹’¹ Heute zeigen wir dir, wie du mit deinem Frühstück in Zukunft auch anderen einen perfekten Start in den Tag ermöglichen kannst. Denn in unserer neuen Konsumption präsentieren wir eine Müslirösterei, die neben einem leckeren und gesunden Hafergranola auch noch ein soziales Problem angeht.

Sicher kennst du das. Morgens aus dem Bett hüpfen, dann erstmal (Teikei-)Kaffee trinken und frühstücken. Danach schnell fertig machen und los zum gesicherten Arbeitsplatz. Doch dieses Privileg haben nicht alle. Aus diversen Gründen ist es für manche Menschen nicht möglich eine Arbeit zu finden und sie müssen nach dem Frühstück zuhause bleiben.

Doch Arbeit ist wichtig für uns Menschen. Klar, sie ist auch häufig einfach nur anstrengend und voll von Stress. Dennoch bringt Arbeit einige positive Effekte mit sich. Zunächst einmal natürlich das Einkommen. Wir können damit unsere Grundbedürfnisse decken, Spaß haben oder den Konsumption Supporter-Newsletter abonnieren. Jedoch gaben auch „mehr als die Hälfte der Teilnehmer einer Umfrage (55%) an, trotz eines hohen Geldgewinns
ihre berufliche Tätigkeit nicht aufgeben zu wollen.“¹ Denn Arbeit kann mehr geben als nur Geld. Arbeit bringt Struktur in unser Leben. Wir fühlen uns nützlich, produktiv und sind Teil der Gesellschaft um uns herum. Arbeit hat also für viele, auch abseits von Einkommen, eine wichtige Bedeutung. Doch nicht jeder kommt in den Genuss einen Platz auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen.

„Bodensatzarbeitslosigkeit entsteht z. B. durch Arbeitslose, die keinen Arbeitsplatz mehr finden, weil sie relativ kurz vor der Rente stehen oder wegen gesundheitlicher Probleme nicht vermittelbar sind; weiterhin dadurch, dass nicht jeder Arbeitslose zur Aufnahme jeder Tätigkeit bereit ist oder nicht jeder Arbeitssuchende für jede Arbeit anforderungsgerecht qualifiziert ist.“²

Wird man durch ein persönliches Schicksal, wie beispielsweise ein Unfall oder eine psychische Erkrankung, aus der Bahn geworfen, kann es passieren das man dadurch seinen Job verliert oder der künftige Lebensweg stark davon geprägt und eingeschränkt wird. Fehlt dann ein soziales Umfeld das einen auffängt wird es schwer wieder aufzustehen. Der stufenweise Wiedereinstieg ist nicht immer möglich. Die Jobsuche wird anstrengend und bei Ablehnungen können neue Probleme entstehen.

Einmal in der Abwärtsspirale gefangen, wird es schwer diese wieder zu verlassen. Denn mit einer Suchterkrankung oder fehlendem Obdach, ist es schwer einen Job zu bekommen. Und ohne einen Job bzw. Einkommen ist es schwer, sich eine Wohnung zu leisten oder mit gesundheitlichen Problemen fertig zu werden. In dieser Notsituation scheint auch Kriminalität eine Option zu werden um an Geld zu gelangen. Doch nach einem Gefängnisaufenthalt ist es schwer möglich Vertrauen mit Arbeitgebern aufzubauen.

Obdachlosigkeit, Krankheiten oder Sprachbarrieren – es kann viele Gründe geben, warum Menschen es schwer haben in den Arbeitsmarkt einzusteigen.

Haben Menschen auf dem Arbeitsmarkt keine Möglichkeiten, bringt dies Nachteile für die Gesellschaft und für die Individuen selbst. Neben einem geringeren Bruttoinlandsprodukt und niedrigeren Steuereinnahmen, kann eine höhere Arbeitslosenquote auch „den sozialen Frieden und die politische Stabilität eines Landes gefährden.“

Für die Individuen ist Arbeitslosigkeit mit Einkommensverlusten oder Verarmung verbunden. Dazu können psychische Folgen wie Selbstzweifel, Hoffnungslosigkeit und Resignation kommen, bis hin zu gesundheitlichen Probleme wie Depressionen, Bluthochdruck oder Suchterkrankungen. Außerdem kann es zum Abbruch von sozialen Kontakten und gesellschaftlicher und kultureller Isolation führen.

Dauer der Arbeitslosigkeit (Jahresdurchschnitt 2018):

Soziale Unternehmen wollen durch ihr Geschäftsmodell solche gesellschaftlichen Probleme bekämpfen, doch sie haben es oft schwer finanzielle Unterstützung zu bekommen.

„Unter Sozialunternehmen versteht [man] Unternehmen, für die das soziale oder gesellschaftliche gemeinnützige Ziel Sinn und Zweck ihrer Geschäftstätigkeit darstellt, was sich oft in einem hohen Maße an sozialer Innovation äußert, deren Gewinne größtenteils wieder investiert werden, um dieses soziale Ziel zu erreichen und deren Organisationsstruktur oder Eigentumsverhältnisse dieses Ziel widerspiegeln, da sie auf Prinzipien der Mitbestimmung oder Mitarbeiterbeteiligung basieren oder auf soziale Gerechtigkeit ausgerichtet sind.“³

„Vier von zehn neuen innovativen Firmen arbeiten im sozialen Bereich.“Trotzdem scheuen Banken und private Investoren diese Unternehmen, da die Renditen und Gewinne für sie nicht groß genug sind. Auch vom Staat kommt bislang zu wenig Unterstützung. Soziale Unternehmen haben es somit besonders zu Beginn schwer, in der jeweiligen Szene Fuß zu fassen, da finanzielle Unterstützung oft ausbleibt.

Doch was hat nun unser tägliches Müsli-Frühstück mit diesem Problem zutun? Zunächst einmal kann man über das herkömmliche Hafermüsli folgendes sagen: Viele Sorten enthalten schlichtweg zu viel Zucker und sind damit ungesund. Doch auch bei Getreidesorten kann es Probleme geben. In einer Stichprobe wurde in den Haferflocken einiger etablierter Hersteller wie beispielsweise „Kölln Haferflocken“ oder „ja! Kernige Haferflocken“ das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat nachgewiesen. Die Werte waren zwar noch unter dem gesetzlichen Grenzwert, viele Experten raten jedoch zur Vorsicht bei Einsatz von Glyphosat was die Gesundheit und Umwelt betrifft.Ein weiteres Problem, viele Hersteller verwenden Palmöl. Die Herstellung von Palmöl läuft in den meisten Fällen unter schlechten Bedingungen für die Umwelt ab, da die Monokultur-Plantagen riesige Flächen an Urwald und dadurch auch die darin enthaltene Biodiversität zerstören.7

Für alle, die diese Probleme vermeiden möchten, präsentiert die heutige Konsumption eine gute Alternative:

Heyho ist ein soziales Unternehmen aus Lüneburg mit einem ungewöhnlichen Leitbild: Hier werden keine Menschen eingestellt um Müsli zu rösten. Hier wird Müsli geröstet, um Menschen einzustellen. Und zwar Menschen, die auf dem ersten Arbeitsweg keine Chancen mehr haben. „Egal ob Menschen ohne festen Wohnsitz, ehemals Inhaftierte, Menschen mit Suchterkrankungen oder seelisch Erkrankte.“ Sie finden bei Heyho eine zweite Chance. Mindestens 1/3 der Angestellten muss einen solchen Background haben, so steht es im Gesellschaftsvertrag des Unternehmens. Das Hafermüsli wird dazu nicht industriell, sondern von Handarbeit geröstet, um möglichst viele Menschen anstellen zu können. Granola, das sind geröstete und leicht gesüßte Haferflocken. Dafür wird bei Heyho im Röstprozess Kokosöl verwendet und zum Süßen Agavensirup, somit ist das Müsli auch 100% vegan. Die meisten Zutaten kommen direkt aus der Umgebung und sind biologisch angebaut. Die Lieferung bei einer online Bestellung verläuft stets klimaneutral mit DHL GoGreen. Auch bei „Alnatura Deutschland“ gibt es die bunten Heyho Gläser zu finden.

¿ Nachgehakt:

Bei unserer Recherche blieben noch zwei Fragen offen, mit diesen haben wir uns direkt an Heyho gewendet. Hier seht ihr die Antworten:

Wir finden es super, dass ihr eure Zutaten von sozial und ökologisch denkenden Betrieben bezieht. Wie schafft ihr es, auch bei dem zum Rösten verwendeten Kokosöl, diesen Grundsatz beizubehalten?

 „Unser Kokosöl beziehen wir aus kontrolliert biologischem Anbau über Bode Naturkost, einem Hamburger Direkt-Importeur von Bio-Rohstoffen. Aufgrund der zurückgelegten Strecke ist das natürlich noch nicht optimal. Wir sind dafür im Austausch mit anderen, ähnlich denkenden Betrieben und testen auch Alternativen.“

In einer Instagram-Story haben wir gesehen, dass ein Pfandglas-System in Arbeit ist. Sind die Gläser aktuell schon ein Teil davon? Falls nicht, ab wann können wir unsere HEYHO-Gläser wiederverwenden lassen?

 „Unser Granola im Pfandglas findet ihr seit Juni deutschlandweit in allen Alnatura-Filialen. Dabei handelt es sich um Standard-Joghurtgläser, die man überall zurückgeben und so wieder in den Pfandkreislauf bringen kann. Jedes Glas lässt sich bis zu 50 Mal wieder befüllen bevor es recycelt wird. Unsere typischen HEYHO-Gläser eigenen sich aktuell noch nicht für ein solches System. Zuhause lassen sie sich aber natürlich trotzdem wunderbar wiederverwenden (ob zur Aufbewahrung, als Wasserglas, zum Granola-Essen oder zu Dekozwecken als Blumenvase und Lampe haben wir schon so einiges getestet und gesehen;). Oder ihr nutzt sie direkt zum Wiederbefüllen beim Unverpackt-Laden eures Vertrauens. Die Umsetzung mit Alnatura ist für uns in jedem Fall ein spannender Test und wir schauen aktiv, ob und wie wir dieses System weiter ausrollen können, um zunehmend Verpackungsmüll einzusparen.
Außerdem gibt es unser Granola in immer mehr tollen Unverpackt-Läden. Hier etabliert sich gerade ein Pfandeimer-System, das natürlich nochmal viel Verpackung einspart! Gleichzeitig können wir unser Granola so etwas günstiger anbieten, da es wesentlich weniger Handgriffe bedarf. Auch für Gastronomiebetriebe eignet sich diese Lösung wunderbar.

Kurz gesagt: wir sind hier noch lange nicht am Ende angelangt und arbeiten konstant an neuen, noch nachhaltigeren Lösungen, die sowohl für den Verbraucher als auch für unseren kleinen Betrieb funktionieren. Es bleibt spannend!“

Wegweiser: 

→ Müsli bei Heyho bestellen.

→ Heyho stellt sich hier persönlich vor.

 

Jetzt ohne Aufwand Gut Konsumieren. Heute mit Dominik.

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│Konsumption arbeitet komplett unabhängig und wählt die vorgeschlagenen Produkte selbst nach den Kriterien: Umwelt, Gesundheit, Preis/Leistung, Fairness, Transparenz/Datenschutz und Qualität. Wir erhalten kein Geld von den oben genannten Dienstleistern.