Homegrown #2: Maya-Trio (Milpa)

In unserer zweiten Ausgabe von Homegrown behandeln wir heute „die drei Schwestern“. Der offizielle Name für das mittelamerikanische Landwirtschaftssystem lautet Milpa. Die Bezeichnung „milpa“ ist ein Wort aus der Sprache Náhuatl (die indigene Sprache Mittelamerikas), wo milli für „Saat, Saatfeld“ und -pa für „an, bei, am Ort“ steht.

Typisch für die Milpa, das von den Maya in Mittelamerika seit vielen Jahrhunderten bis heute betrieben wird, sind die drei Pflanzen Mais, Rankbohne und Kürbis, die gemeinsam angebaut werden und eine Symbiose bilden:

Der Mais dient den Bohnen als Rankhilfe.

Die Rankbohnen wiederum liefern dem Boden Stickstoff. Mais und Kürbis benötigen viel Stickstoff im Boden.

Die großen Blätter des Kürbisses bedecken den Boden und verhindern so Erosion durch Regen und Austrocknung.

Aber nun genug der (aus Wikipedia kopierten) Fachsimpelei, lasst uns gemeinsam ein Milpa-system pflanzen.

In unserer Serie Homegrown wollen wir dich dazu inspirieren eigene Pflanzen und Kräuter bei dir zuhause anzubauen. Dazu stellen wir dir in jeder Ausgabe eine Pflanze vor, die sich leicht und ohne großen Aufwand zuhause im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank ziehen lässt. Eigenanbau halten wir für eine sinnvolle Sache, denn dadurch vermeidest du unnötigen Plastikverbrauch und sparst zusätzlich noch Geld. Außerdem entwickelst du einen besseren Bezug zu deiner Umwelt. Das Grünzeug erfüllt zusätzlich die Rolle von schicker Deko.

Samen:

Beim Saatgut solltest du darauf achten samenfeste Sorten zu wählen. Bei F1-gekennzeichnetem Saatgut handelt es sich um Hybridzüchtungen die nicht samenfest sind. Samenfeste Sorten gewärleisten Früchte die neues Saatgut hervorbringen. So kannst du deine Pflanzen  in deinem Garten kultivieren ohne ein ums andere Jahr neues Saatgut zu kaufen.

(Übrigens: Anstelle von Kürbis-Sorten lassen sich auch Zucchini- oder Gurken-Sorten verwenden.)

Anbau:

Heute heißt es raus in den Garten. (Egal ob vor der Haustür oder in der Parzelle.) Das Milpa-Beet macht erst bei einer Bodenfläche an der frischen Luft so richtig Sinn.

Traditionell geht dem Anbau der drei Schwestern eine Brandrohdung voraus, doch erfahrungsgemäß funktioniert es im heimischen Garten auch ganz gut ohne Brandrohdung.

Gesät wird Ende April/Anfang Mai:

Milpakulturen werden in der Regel in Reihen gepflanzt. Mit einem Grabstock (ein Holzspieß oder ähnliches tuts auch) erfolgt das Graben der Saatlöcher. Die Saatlöcher werden dabei in Abständen von circa 40cm gestochen. Dann jeweils die Samen reinfallen lassen und diese leicht mit Erde bedecken (ca. 1 cm).

Tipp: Bis zu drei Samen jeder Sorte pro Saatloch gewähren dabei eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass von jeder Sorte mindestens eine Pflanze heranwächst. (Die Pflanzen können natürlich auch alleine überleben 😉 )

Nachzucht:

Du kannst, wenn du alte Sorten angebaut hast, einige Kürbiskerne, Maiskörner und einige Bohnensamen deiner Ernte trocknen. Lagerst du sie dann bis zur nächsten Aussaat trocken, kannst du diese als neues Saatgut verwenden. Einfach genial, oder?

Links:

https://www.selbstversorger.de/indianerbeet-anlegen/

https://de.wikipedia.org/wiki/Milpa