Konsumption 7

Konsumption 7

Konsumption 7

Saubere Blockseife für einen sauberen Körper

Gesundheit und Umweltschutz bei Duschartikeln

Duschen gehört für die meisten von uns wohl zur gängigen Morgen- oder Abendroutine dazu. Pfeifend hüpft man unter den Duschkopf und lässt das Wasser auf die Haut prasseln. Anschließend ein gutriechendes Duschgel und Shampoo auftragen und gründlich einschäumen. Doch obwohl man Haut und Haar damit eigentlich reinigen und somit pflegen möchte, passiert bei genauerer Betrachtung häufig das Gegenteil. Mit dem falschen Duschgel und durch falsche Benutzung kann man der Haut auch schaden. Zusätzlich können durch die Inhaltsstoffe Schäden in der Umwelt entstehen und durch die Plastikverpackung vermeidbare Müllberge. Eine Seife aus Hamburg vereint nun Duschgel und Shampoo, verzichtet auf die Problemstoffe und hat zudem eine starke Message.

Viel hilft nicht immer viel.

Laut einer Studie duschen rund 66 Prozent der Deutschen täglich.1 Klar es ist meist mehr als nur eine kurze Körperreinigung. Man nutzt die kalte Dusche am Morgen, um fit in den Tag zu starten oder eine entspannte warme Dusche am Abend, um den Tag ausklingen zu lassen. Doch geht es einem nur um die Körperhygiene raten Experten:

Alle 2-3 Tage zu duschen reicht aus.2 

Auch der eigene Wasserverbrauch könnte somit gesenkt werden. Regionen mit verstärktem Körpergeruch können täglich am Waschbecken gewaschen werden 😉

Findet man sich dann doch in der Dusche wieder, ist man meist umzingelt von vielen verschiedenen Duschgelsorten, Shampoos und weiteren Hygieneprodukten. Doch viel hilft nicht immer viel. Durch die Verwendung von Duschgel werden auch Fettsäuren von der Haut gelöst, welche die Haut geschmeidig halten. Bei trockener Haut kann somit schon die morgendliche Dusche eine übermäßige Strapaze darstellen. Es ist also ratsam zu hinterfragen, was man davon wirklich braucht und was nicht. Feststeht, dass jede Haut unterschiedliche Ansprüche hat und jedes Haar eine individuelle Pflege benötigt. Dennoch sollte man sich fragen, ob bei der Kaufentscheidung nicht doch die ‚Schönheitsindustrie‘ ihre Finger im Spiel hatte. Bewusstwerden und informieren über den eigenen Haut- und Haar-Typ steht für ein gesundes und nachhaltiges Duschen also an erster Stelle.

Gefährliche Inhaltstoffe

Doch nun von der individuellen Ausgangslage zu grundsätzlichen Problemen bei der Gel und Shampoo-Verwendung. Immer wieder kommt es vor das die Hersteller für Menschen und Umwelt schädliche Inhaltsstoffe in die Flaschen packen. Dabei handelt es sich beispielsweise um bedenkliche Konservierungsmittel wie Formaldehyd/-abspalter, die die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen können. Auch der Duftstoff Lilial solllte nicht in einem Duschgel vorkommen, denn es ist schon länger bekannt, dass der künstliche Duftstoff möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt. Ebenfalls ein Problem ist die Verwendung von Polyethylglykol und ihre Abkömmlinge (PEG/PEG-Derivate). Sie werden als Reinigungssubstanzen eingesetzt, können die Haut aber gleichzeitig durchlässig für Fremdstoffe machen.3

„Ein weiteres Problem von Kosmetik sind Kunststoffe. Sie kommen in Kosmetik nicht nur in fester Form als Mikroplastik vor, sondern sehr häufig auch in gelartiger beziehungsweise flüssiger Konsistenz. Für die Umwelt sind die löslichen synthetischen Polymere problematisch, da sie je nach Verbindung mehr oder weniger schwer abbaubar sind. Auch wenn Kläranlagen einen Großteil aus dem Abwasser herausfiltern: Über den Klärschlamm landen sie am Ende häufig auf den Feldern – und möglicherweise irgendwann auf unseren Tellern.“3

 

 

Auch auf Kokos– und Palmöl in den Seifen sollte man verzichten. Zum Anbau der Kokos- und Palmölplantagen wird Regenwald gerodet und die Arbeitsbedingungen der Bauern können nur schwer überprüft werden. Ebenso entstehen Umweldschäden durch den langen Transport der Rohstoffe. Für die Pflanzenöle aus den Tropen gibt es viele europäische Alternativen wie Sonnenblumen-, Raps- oder Olivenöl.

Schon wieder Plastikverpackung

Wie bei vielen Produkten entstehen auch durch Duschartikelverpackungen vermeidbare Plastikmengen. Ein Deutscher verwendet in einem Jahr im Schnitt ca. 11,1 Flaschen Duschgel und 10 Flaschen Shampoo.5 Alleine durch die Duschgelverpackungen entsteht ein Müllaufkommen von 35.964 Tonnen Kunststoff.5 Von Plastikmüll wird in Deutschland gerade einmal die Hälfte wiederverwendet. Die andere Hälfte wird energetisch verwertet; also verbrannt. „Dabei ist das nicht nur weniger umweltfreundlich als Recycling, sondern erfordert auch einen höheren Energieaufwand“6. Außerdem zählen zu den „recycelten“ Kunststoffen auch jährlich bis zu 1 Millionen Tonnen6 exportierter Plastikmüll. Eine tatsächliche Wiederverwendung kann dabei in den meisten Fällen nicht sichergestellt werden. Durch die Nutzung von festen Blockseifen könnte man das Müllaufkommen deutlich verringern. Feste Blockseife lässt sich anders als flüssiges Duschgel in Papier verpacken, wodurch die Plastikverpackung nicht mehr benötigt wird. Würden alle zum Duschen eine feste Blockseife benutzen, könnte das Müllaufkommen, einer Berechnung zufolge, auf 648 Tonnen Verpackungspapier reduzieren.5

Für alle, die diese Probleme vermeiden möchten, präsentiert die heutige Konsumption eine gute Alternative: Der Block Zero von „terrorists of beauty“

Das Start-up stellt Blockseifen her, die für Haut, Haar und Gesicht gleichermaßen verwendet werden können. Gegründet wurde die Firma im Jahre 2018 von zwei Frauen aus Hamburg. Ihre Blockseifen enthalten natürliche und vegane Inhaltsstoffe. Sie sind palmöl- und plastikfrei.

In der heutigen Konsumption wollen wir den „block zero“ aus dem Sortiment von terrorists of beauty vorstellen. Dieser Seifenblock besteht nach Angaben der Hersteller ausschließlich aus Zutaten die in Deutschland angebaut und verarbeitet wurden. Der Block besteht aus Sonnenblumenöl, Rapsöl, Distelölweizenkeimöl, Sojaöl, Salz, Kalk, Bergkieferöl, Ringelblumen-Extrakt, Magnesiumcarbonat, Vitamin E, Limonene und Ringelblumenblüten.

Für die Marke steht fest: Das Geschlecht entscheidet nicht darüber, was Haar und Haut wirklich brauchen. Alle ihre Seifen sind daher unisex. Insgesamt vier verschiedene Seifenblöcke zählen zum Sortiment. Alle bestehen nur aus Quellwasser und pflanzlichen Ölen, die mit Hilfe von Natronlauge miteinander verseift wurden. Somit sind die Naturseifen in kürzester Zeit zu 100% biologisch Abbaubar.

Ausgezeichnet wurden die Blockseifen mit dem ‚Natural-Cosmetics-Standard‘ Siegel, welches versichert, „das[s] nicht nur das Produkt mit natürlichen Inhaltsstoffen (z.B. Sonnenblumenöl) hergestellt wurde, sondern auch die chemischen Prozesse, die zu einem Produkt führen (z.B. Verseifung) natürlichen Vorgängen entsprechen (z.B. Stoffwechselprozesse in der Pflanze).“7 Außerdem wurden sie mit dem ‚EcoControl-Siegel‘ ausgezeichnet, bei dem neben „der Kontrolle der biologischen Rohstoffe eine Überprüfung der Herstellung dieser hinzu kommt. So werden der Umgang mit der Umwelt, den Ressourcen und den menschlichen Mitarbeitern, wie Lieferanten und Angestellten, geprüft.“8

Die Seifen werden von Hand in Deutschland gesiedet und in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung bei Stiftung Mensch verpackt und verschickt. Die Verpackungen werden in Deutschland gedruckt, um unnötige Transportwege zu vermeiden. Die zusätzlichen Badezimmer-Accessoires werden in lokalen Handwerksbetrieben hergestellt. Die Seifen werden nur in Papier verpackt und plastikfrei verschickt. Die Verpackung wird auf FSC-zertifiziertem Karton Co2-neutral gedruckt. Alle Pakete werden mit DHL-Green Co2-neutral verschickt. Außerdem verzichtet ‚terrorists of beauty‘ auf Investorengelder und bleibt damit unabhängig.

¿ Nachgehakt:

Beim schreiben unserer Konsumption haben wir uns die Frage gestellt, wie es zur Namensgebung der Firma kam. Auch auf Instagram waren einige Kommentare darauf bezogen. Der Begriff ‚Terrorist‘ ist verknüpft mit Gewalt, Anschlägen und sogar Mord. Was hat terrorists of beauty dazu bewegt diesen Begriff im Namen zu verwenden? Hier könnt ihr ihre Antwort sehen:

„Wenn man sich linguistisch ein bisschen mehr mit dem Wort Terrorismus beschäftigt, stellt man schnell fest, dass es keine richtige Definition für den Begriff gibt. Ist Terrorismus reine Gewalt? Nein! Denn dann wäre es ja seltsam, dass beispielsweise auch Julian Assange von der US Regierung als Terrorists bezeichnet wurde; er ist Journalist, hat also nie nur einer Person ein Haar gekrümmt. Gleiches gilt für die Weise Rose, die zur Zeit des dritten Reiches als terroristische Vereinigung eingestuft wurde, obwohl sie nur Flugblätter verteilt hat. Hier zeigt sich also schon, dass Terrorismus etwas anderes sein muss, als reine Gewalteinwirkung. Die Linguisten sagen, was den Terroristen von allen anderen Widerstandskämpfern unterscheidet ist, dass es sich eigentlich um eine reine Kommunikationsstrategie handelt. Der Terrorist will kein geographisches Gebiet erobern, wie der Guerillero oder Rebell. Terroristen senden punktuell Botschaften aus, die so stark sind, dass sie die Kraft haben, ein ganzes System ins Wanken zu bringen. Diese Botschaften können gewalttätig sein, aber auch nur, weil Gewalt so schön einfach ist. Insbesondere durch die letzten Jahre, in denen der Islamismus so stark hervorgetreten ist, kommt uns das also schnell in den Kopf. Dem Terroristen geht es aber eigentlich nur darum, ein System punktuell zu destabilisieren und Einfluss auf die öffentliche Meinung oder das Verhalten einer Gesellschaft zu nehmen – und das mit den unterschiedlichsten Mitteln, auch mit Flugblättern oder Information Leaks. Und genau das ist es, wofür wir mit unseren Seifen stehen wollen. Es ist ein kommunikativer Angriff auf das System der Beauty Industrie. Wir wollen die Großkonzerne mit unseren Seifen zwingen, sich zu verändern. Indem wir Menschen aufrütteln und neue Ideale und Ideen kommunizieren, die weg gehen von Plastik, synthetischen Ingredients, sinnlosem Überkonsum und überzogenen Geschlechterstereotypen, üben wir Druck auf die gesamte Branche aus und wollen so dafür sorgen, dass sich das Gesamtsystem im Beauty Sektor langfristig verändert. Es ist also eine Metapher, zugegebenermaßen eine starke.“

Bei unserer Konsumption wollen wir besonders den ‚Block zero‘ ins Auge nehmen. Wir finden es gut, dass ihr dabei regionale Zutaten verwendet. Die Herkunft des ’sylter salz und der rügener kreide‘ werden in eurem Shop ja bereits genannt. Bei den restlichen Zutaten konnten wir keine Informationen finden. Könnt ihr auch noch etwas über die Herkunft und den Anbau der restlichen Zutaten verraten? Und was meint ihr mit ‚limited edition‘? Wird die Produktion dieser Seife irgendwann eingestellt?

„Die restlichen Zutaten, die wir verwenden, stammen aus Ölmühlen und Verarbeitungsbetrieben in Schleswig-Holstein, Thüringen und Baden-Württemberg. Jedoch ist eine genauere Bestimmung der Anbaugebiete der Ingredients nicht möglich, da die Ernten aus Gesamtdeutschland per Großhandel eingekauft werden. Herkunftsland ist jedoch überall Deutschland.“

Wegweiser: 

→ Hier gehts zum Block Zero.

→ Hier gehts direkt zur Startseite von terrorists of beauty.

Liste mit Duschgel und Shampoos die Mikroplastik enthalten.

 

Jetzt ohne Aufwand Gut Konsumieren. Heute mit Dominik.

Deine Meinung ist wichtig:

Du kennst einen noch besseren Anbieter auf diesem Gebiet? Du hast inhaltliche  Mängel im Beitrag entdeckt? Oder dir ist die Konsumption einfach zu unscharf, dann gib jetzt gerne deinen Senf dazu.

Kontakt: managment@konsumption.de

│Konsumption arbeitet komplett unabhängig und wählt die vorgeschlagenen Produkte selbst nach den Kriterien: Umwelt, Gesundheit, Preis/Leistung, Fairness, Transparenz/Datenschutz und Qualität. Wir erhalten kein Geld von den oben genannten Dienstleistern.

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Saubere Blockseife für einen sauberen Körper

Gesundheit und Umweltschutz bei Duschartikeln

Duschen gehört für die meisten von uns wohl zur gängigen Morgen- oder Abendroutine dazu. Pfeifend hüpft man unter den Duschkopf und lässt das Wasser auf die Haut prasseln. Anschließend ein gutriechendes Duschgel und Shampoo auftragen und gründlich einschäumen. Doch obwohl man Haut und Haar damit eigentlich reinigen und somit pflegen möchte, passiert bei genauerer Betrachtung häufig das Gegenteil. Mit dem falschen Duschgel und durch falsche Benutzung kann man der Haut auch schaden. Zusätzlich können durch die Inhaltsstoffe Schäden in der Umwelt entstehen und durch die Plastikverpackung vermeidbare Müllberge. Eine Seife aus Hamburg vereint nun Duschgel und Shampoo, verzichtet auf die Problemstoffe und hat zudem eine starke Message.

Viel hilft nicht immer viel.

Laut einer Studie duschen rund 66 Prozent der Deutschen täglich.1 Klar es ist meist mehr als nur eine kurze Körperreinigung. Man nutzt die kalte Dusche am Morgen, um fit in den Tag zu starten oder eine entspannte warme Dusche am Abend, um den Tag ausklingen zu lassen. Doch geht es einem nur um die Körperhygiene raten Experten:

Alle 2-3 Tage zu duschen reicht aus.2 

Auch der eigene Wasserverbrauch könnte somit gesenkt werden. Regionen mit verstärktem Körpergeruch können täglich am Waschbecken gewaschen werden 😉

Findet man sich dann doch in der Dusche wieder, ist man meist umzingelt von vielen verschiedenen Duschgelsorten, Shampoos und weiteren Hygieneprodukten. Doch viel hilft nicht immer viel. Durch die Verwendung von Duschgel werden auch Fettsäuren von der Haut gelöst, welche die Haut geschmeidig halten. Bei trockener Haut kann somit schon die morgendliche Dusche eine übermäßige Strapaze darstellen. Es ist also ratsam zu hinterfragen, was man davon wirklich braucht und was nicht. Feststeht, dass jede Haut unterschiedliche Ansprüche hat und jedes Haar eine individuelle Pflege benötigt. Dennoch sollte man sich fragen, ob bei der Kaufentscheidung nicht doch die ‚Schönheitsindustrie‘ ihre Finger im Spiel hatte. Bewusstwerden und informieren über den eigenen Haut- und Haar-Typ steht für ein gesundes und nachhaltiges Duschen also an erster Stelle.

Gefährliche Inhaltstoffe

Doch nun von der individuellen Ausgangslage zu grundsätzlichen Problemen bei der Gel und Shampoo-Verwendung. Immer wieder kommt es vor das die Hersteller für Menschen und Umwelt schädliche Inhaltsstoffe in die Flaschen packen. Dabei handelt es sich beispielsweise um bedenkliche Konservierungsmittel wie Formaldehyd/-abspalter, die die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen können. Auch der Duftstoff Lilial solllte nicht in einem Duschgel vorkommen, denn es ist schon länger bekannt, dass der künstliche Duftstoff möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt. Ebenfalls ein Problem ist die Verwendung von Polyethylglykol und ihre Abkömmlinge (PEG/PEG-Derivate). Sie werden als Reinigungssubstanzen eingesetzt, können die Haut aber gleichzeitig durchlässig für Fremdstoffe machen.3

„Ein weiteres Problem von Kosmetik sind Kunststoffe. Sie kommen in Kosmetik nicht nur in fester Form als Mikroplastik vor, sondern sehr häufig auch in gelartiger beziehungsweise flüssiger Konsistenz. Für die Umwelt sind die löslichen synthetischen Polymere problematisch, da sie je nach Verbindung mehr oder weniger schwer abbaubar sind. Auch wenn Kläranlagen einen Großteil aus dem Abwasser herausfiltern: Über den Klärschlamm landen sie am Ende häufig auf den Feldern – und möglicherweise irgendwann auf unseren Tellern.“3

 

 

Auch auf Kokos– und Palmöl in den Seifen sollte man verzichten. Zum Anbau der Kokos- und Palmölplantagen wird Regenwald gerodet und die Arbeitsbedingungen der Bauern können nur schwer überprüft werden. Ebenso entstehen Umweldschäden durch den langen Transport der Rohstoffe. Für die Pflanzenöle aus den Tropen gibt es viele europäische Alternativen wie Sonnenblumen-, Raps- oder Olivenöl.

Schon wieder Plastikverpackung

Wie bei vielen Produkten entstehen auch durch Duschartikelverpackungen vermeidbare Plastikmengen. Ein Deutscher verwendet in einem Jahr im Schnitt ca. 11,1 Flaschen Duschgel und 10 Flaschen Shampoo.5 Alleine durch die Duschgelverpackungen entsteht ein Müllaufkommen von 35.964 Tonnen Kunststoff.5 Von Plastikmüll wird in Deutschland gerade einmal die Hälfte wiederverwendet. Die andere Hälfte wird energetisch verwertet; also verbrannt. „Dabei ist das nicht nur weniger umweltfreundlich als Recycling, sondern erfordert auch einen höheren Energieaufwand“6. Außerdem zählen zu den „recycelten“ Kunststoffen auch jährlich bis zu 1 Millionen Tonnen6 exportierter Plastikmüll. Eine tatsächliche Wiederverwendung kann dabei in den meisten Fällen nicht sichergestellt werden. Durch die Nutzung von festen Blockseifen könnte man das Müllaufkommen deutlich verringern. Feste Blockseife lässt sich anders als flüssiges Duschgel in Papier verpacken, wodurch die Plastikverpackung nicht mehr benötigt wird. Würden alle zum Duschen eine feste Blockseife benutzen, könnte das Müllaufkommen, einer Berechnung zufolge, auf 648 Tonnen Verpackungspapier reduzieren.5

Für alle, die diese Probleme vermeiden möchten, präsentiert die heutige Konsumption eine gute Alternative: Der Block Zero von „terrorists of beauty“

Das Start-up stellt Blockseifen her, die für Haut, Haar und Gesicht gleichermaßen verwendet werden können. Gegründet wurde die Firma im Jahre 2018 von zwei Frauen aus Hamburg. Ihre Blockseifen enthalten natürliche und vegane Inhaltsstoffe. Sie sind palmöl- und plastikfrei.

In der heutigen Konsumption wollen wir den „block zero“ aus dem Sortiment von terrorists of beauty vorstellen. Dieser Seifenblock besteht nach Angaben der Hersteller ausschließlich aus Zutaten die in Deutschland angebaut und verarbeitet wurden. Der Block besteht aus Sonnenblumenöl, Rapsöl, Distelölweizenkeimöl, Sojaöl, Salz, Kalk, Bergkieferöl, Ringelblumen-Extrakt, Magnesiumcarbonat, Vitamin E, Limonene und Ringelblumenblüten.

Für die Marke steht fest: Das Geschlecht entscheidet nicht darüber, was Haar und Haut wirklich brauchen. Alle ihre Seifen sind daher unisex. Insgesamt vier verschiedene Seifenblöcke zählen zum Sortiment. Alle bestehen nur aus Quellwasser und pflanzlichen Ölen, die mit Hilfe von Natronlauge miteinander verseift wurden. Somit sind die Naturseifen in kürzester Zeit zu 100% biologisch Abbaubar.

Ausgezeichnet wurden die Blockseifen mit dem ‚Natural-Cosmetics-Standard‘ Siegel, welches versichert, „das[s] nicht nur das Produkt mit natürlichen Inhaltsstoffen (z.B. Sonnenblumenöl) hergestellt wurde, sondern auch die chemischen Prozesse, die zu einem Produkt führen (z.B. Verseifung) natürlichen Vorgängen entsprechen (z.B. Stoffwechselprozesse in der Pflanze).“7 Außerdem wurden sie mit dem ‚EcoControl-Siegel‘ ausgezeichnet, bei dem neben „der Kontrolle der biologischen Rohstoffe eine Überprüfung der Herstellung dieser hinzu kommt. So werden der Umgang mit der Umwelt, den Ressourcen und den menschlichen Mitarbeitern, wie Lieferanten und Angestellten, geprüft.“8

Die Seifen werden von Hand in Deutschland gesiedet und in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung bei Stiftung Mensch verpackt und verschickt. Die Verpackungen werden in Deutschland gedruckt, um unnötige Transportwege zu vermeiden. Die zusätzlichen Badezimmer-Accessoires werden in lokalen Handwerksbetrieben hergestellt. Die Seifen werden nur in Papier verpackt und plastikfrei verschickt. Die Verpackung wird auf FSC-zertifiziertem Karton Co2-neutral gedruckt. Alle Pakete werden mit DHL-Green Co2-neutral verschickt. Außerdem verzichtet ‚terrorists of beauty‘ auf Investorengelder und bleibt damit unabhängig.

¿ Nachgehakt:

Beim schreiben unserer Konsumption haben wir uns die Frage gestellt, wie es zur Namensgebung der Firma kam. Auch auf Instagram waren einige Kommentare darauf bezogen. Der Begriff ‚Terrorist‘ ist verknüpft mit Gewalt, Anschlägen und sogar Mord. Was hat terrorists of beauty dazu bewegt diesen Begriff im Namen zu verwenden? Hier könnt ihr ihre Antwort sehen:

„Wenn man sich linguistisch ein bisschen mehr mit dem Wort Terrorismus beschäftigt, stellt man schnell fest, dass es keine richtige Definition für den Begriff gibt. Ist Terrorismus reine Gewalt? Nein! Denn dann wäre es ja seltsam, dass beispielsweise auch Julian Assange von der US Regierung als Terrorists bezeichnet wurde; er ist Journalist, hat also nie nur einer Person ein Haar gekrümmt. Gleiches gilt für die Weise Rose, die zur Zeit des dritten Reiches als terroristische Vereinigung eingestuft wurde, obwohl sie nur Flugblätter verteilt hat. Hier zeigt sich also schon, dass Terrorismus etwas anderes sein muss, als reine Gewalteinwirkung. Die Linguisten sagen, was den Terroristen von allen anderen Widerstandskämpfern unterscheidet ist, dass es sich eigentlich um eine reine Kommunikationsstrategie handelt. Der Terrorist will kein geographisches Gebiet erobern, wie der Guerillero oder Rebell. Terroristen senden punktuell Botschaften aus, die so stark sind, dass sie die Kraft haben, ein ganzes System ins Wanken zu bringen. Diese Botschaften können gewalttätig sein, aber auch nur, weil Gewalt so schön einfach ist. Insbesondere durch die letzten Jahre, in denen der Islamismus so stark hervorgetreten ist, kommt uns das also schnell in den Kopf. Dem Terroristen geht es aber eigentlich nur darum, ein System punktuell zu destabilisieren und Einfluss auf die öffentliche Meinung oder das Verhalten einer Gesellschaft zu nehmen – und das mit den unterschiedlichsten Mitteln, auch mit Flugblättern oder Information Leaks. Und genau das ist es, wofür wir mit unseren Seifen stehen wollen. Es ist ein kommunikativer Angriff auf das System der Beauty Industrie. Wir wollen die Großkonzerne mit unseren Seifen zwingen, sich zu verändern. Indem wir Menschen aufrütteln und neue Ideale und Ideen kommunizieren, die weg gehen von Plastik, synthetischen Ingredients, sinnlosem Überkonsum und überzogenen Geschlechterstereotypen, üben wir Druck auf die gesamte Branche aus und wollen so dafür sorgen, dass sich das Gesamtsystem im Beauty Sektor langfristig verändert. Es ist also eine Metapher, zugegebenermaßen eine starke.“

Bei unserer Konsumption wollen wir besonders den ‚Block zero‘ ins Auge nehmen. Wir finden es gut, dass ihr dabei regionale Zutaten verwendet. Die Herkunft des ’sylter salz und der rügener kreide‘ werden in eurem Shop ja bereits genannt. Bei den restlichen Zutaten konnten wir keine Informationen finden. Könnt ihr auch noch etwas über die Herkunft und den Anbau der restlichen Zutaten verraten? Und was meint ihr mit ‚limited edition‘? Wird die Produktion dieser Seife irgendwann eingestellt?

„Die restlichen Zutaten, die wir verwenden, stammen aus Ölmühlen und Verarbeitungsbetrieben in Schleswig-Holstein, Thüringen und Baden-Württemberg. Jedoch ist eine genauere Bestimmung der Anbaugebiete der Ingredients nicht möglich, da die Ernten aus Gesamtdeutschland per Großhandel eingekauft werden. Herkunftsland ist jedoch überall Deutschland.“

Wegweiser: 

→ Hier gehts zum Block Zero.

→ Hier gehts direkt zur Startseite von terrorists of beauty.

Liste mit Duschgel und Shampoos die Mikroplastik enthalten.

 

Jetzt ohne Aufwand Gut Konsumieren. Heute mit Dominik.

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